20.02.2019 LESERBRIEF Zum Leserbrief von Franz Josef Kramer, Vierte Reinigungsstufe für Kläranlage vom 20.02.2019



Winfried Weber

Waldweg 25

48720 Rosendahl - Holtwick

02566-1887

E-mail: Weber-Rosendahl@web.de.de

Rosendahl, den 20.02.2019

LESERBRIEF

Zum Leserbrief von Franz Josef Kramer, Vierte Reinigungsstufe für Kläranlage vom 20.02.2019

 

Herr Kramer führt beeindruckende Prozentsätze von Experten in seinem Leserbrief an, was sind die 100%?,wer definiert den Expertenstatus? von wem werden sie bezahlt?, wem stehen sie nahe. Fake News? Ich nenne meine Quellen.

Aus unseren Kläranlagen gehen gefährliche Stoffe ungefiltert in den Bach, weil wir sie mit unserer jetzigen Technik nicht herausfiltern können - z.B. Dicofenac, Grenzwert D4 Liste 100ng/l, wir hatten im Ablauf (Einleitung Bach) 2000 und 2300 ng/l an den Messtagen, Quelle Machbarkeitsstudie zur 4 Reinigungsstufe

Zitate aus der Seite "Arzneimittel und Umwelt" des Bundesamtes für Umwelt.

Rückstände von Arzneimittel-Wirkstoffen kommen kontinuierlich in die Umwelt, vor allem in die Gewässer.

Arzneimittel-Wirkstoffe sind oft schlecht abbaubar und mobil. Viele Stoffe werden vom menschlichen Körper unverändert wieder ausgeschieden. So gelangen alljährlich viele Tonnen Humanarzneimittelwirkstoffe und deren Abbauprodukte mit dem Abwasser

über die Kläranlagen! in die Umwelt. Denn viele Wirkstoffe werden auch in Kläranlagen nur wenig zurückgehalten.

Tierarzneimittel werden überwiegend mit Mist und Gülle, die als Dünger verwendet werden, in die Umwelt eingetragen. Arzneimittelwirkstoffe sind biologisch hochaktive Stoffe, die gezielt in den Regelungsmechanismus von Organismen eingreifen: Sie können zum Beispiel den Stoffwechsel beeinflussen, das hormonelle Gleichgewicht verschieben oder die Signalübertragung von Zelle zu Zelle verändern. Aufgrund ihrer biologischen Aktivität haben Arzneimittel auch Wirkungen auf andere Lebewesen. Fehlender Wirkungsdaten und Langzeituntersuchungen beunruhigen, da für einige Arzneimittelwirkstoffe schädliche

Auswirkungen auf Lebewesen in der Umwelt bereits klar belegt sind.

Ein bekanntes Beispiel dafür sind synthetische Hormone wie zum Beispiel 17α-

Ethinylestradiol (EE2), der Wirkstoff der Anti-Baby-Pille. Er beeinträchtigt bereits im sehr niedrigen Nanogramm/Liter-Bereich die Reproduktion von Fischen nachhaltig. Die Beispiele ließen sich beliebig fortsetzen: Das Schmerzmittel Diclofenac schädigt bei Fischen innere Organe wie Leber und Niere; die häufig verwendeten Antibiotika töten nicht nur Bakterien

sondern hemmen oft auch das Wachstum von Algen und Pflanzen.

Ein alleiniger Fokus auf End-of-pipe-Lösungen wie die Abwasserreinigung und die Trinkwasseraufbereitung ist nicht zielführend. Auch wenn die Weiterentwicklung der Kläranlagentechnik (4. Reinigungsstufe) zur Entfernung von anthropogenen Spurenstoffen durchaus erfolgversprechend ist.

Genau das predige ich in Rosendahl - wir werden an der 4. Reinigungsstufe nicht vorbeikommen - damit dürfen wir uns aber nicht zufrieden geben. Wir müssen prüfen, wo, von wem der Eintrag erfolgt und wie wir ihn reduzieren - Stichwort fortzuschreibender Umweltbericht für Rosendahl als Grundlage für den fortzuschreibenden Rosendahler Umwelt Maßnahmenplan.