BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN

Ortsverband Rosendahl

11.11.2008: Leserbrief Blaue Tonne

 

 

Winfried Weber

Waldweg 25

48720 Rosendahl

Tel. 02566 1887

E-Mail: Weber-Rosendahl@web.de

 

Rosendahl, den 11.08.2008

 

Betreff:  Leserbrief zur Berichterstattung „Remondis liefert morgen die Blaue Tonne“

 

„Raubüberfall“ auf Rosendahler Haushalte

 

Rosendahler Mitbürger – aufgepasst! – Remondis will uns überrumpeln und sich unseren Wertstoff Papier unter dubiosen Umständen unter den Nagel reißen.

Ich traute meinen Augen nicht, als ich am Dienstag in der AZ unter Rubrik „Nachrichten eine kleine Meldung laß, dass Remondis am Mittwoch Blaue Tonnen an alle Haushalte verteilt. Nach neuster Rechtssprechung ist das zwar rechtens, ich empfinde diese Überrumpellung allerdings als bodenlose Frechheit. Geht man so mit seinen jetzigen Kunden um?- wir diskutieren im Rat über die Papierentsorgung in der Gemeinde, wir müssen abwägen, ob wir ein für die Gemeinde wertvolles Sozialsystem auf Basis karitativer Sammlungen dem Gewinnstreben privater Sammler opfern, da schafft Remondis Tatsachen, angeblich weil man anderen Unternehmen zuvorkommen will. Wie seriös Remondis ist, sieh man dann darin, dass schon aber schon am Dienstag in Osterwick Tonnen verteilt wurden, das Bild in der AZ-Ausgabe ist die Krönung des Überfalls – in „Siegerpose“ wird allen Wettbewerbern die Einnahme von Rosendahl vermittelt – bezeichnend dass kein Bürger mit abgebildet wurde.

Es ist schon schlimm genug, dass die Wirtschaft vielerorts die Politiker vor sich hertreibt, ich habe keine Lust dazu, auch nicht als betroffener Bürger.

Ich habe als Ratsvertreter absolut keinen Bock, das Heft aus der Hand genommen zu bekommen. Die Ratsvertreter haben es sich zur Aufgabe gemacht und werden von unseren Mitbürgern dafür auch in die Pflicht genommen, die Prozesse in Rosendahl zu steuern, das soziale Miteinander positiv zu gestalten. Ich kann nicht akzeptieren, dass Rosendahl Kampfplatz wirtschaftlicher Interessen wird. Das Chaos das jetzt durch Remondis ausgelöst wurde - kein Bürger weiß wirklich, wie er sich verhalten soll und welche Folgen sein Handeln eventuell für alle haben kann, muss beendet werden.

Rosendahler Mitbürger- jetzt kommt es auf uns an - jetzt haben wir es in der Hand.

Wenn wir erste einmal die blaue Tonne boykottieren, haben wir alle Zeit der Welt, uns in Ruhe darüber zu einigen, wie wir in Rosendahl unseren Wertstoff Papier vermarkten wollen. Noch ist nichts passiert, dass Remondis Tonnen verteilt bleibt Firmenrisiko.

Hier sollten wir zusammenstehen, Null Bock und den bequemen Weg gehen ist aus meiner Sicht jetzt nicht angesagt – wir sollten ein für alle mal dokumentieren, dass Rosendahler ein souveränes Völkchen sind, die großen Wert auf Selbstbestimmung legen.

Bürgermeister, Verwaltung und die Fraktionen sind natürlich gefordert – umgehend verständliche, umfassende Aufklärung zu betreiben, eine Abwägung der Chancen und Risiken im Dialog mit dem Bürger vorzunehmen und eine Entscheidung über die weitere Vermarktung unseres Wertstoffes Altpapier zu treffen. Für die „Grünen“ Rosendahl sichere ich eine aktive Beteiligung zu.

 

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